Uttwil (Transkription Nr. 67)

Schulort Uttwil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 54-55v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Arbon
Agentschaft 1799: Uttwil
Kirchgemeinde 1799: Uttwil
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft der Äbtissin von Münsterlingen)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Uttwil
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:
21.02.1799

Beantwortung
Der uns Vorgelegten Fragen über Das Schulwesen Zu Uttweil.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Uttweil,

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein dorf,

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

ist eine eigne gemeinde und Agentschaft,

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

ist eine eigne Kirchgeminne,

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikt Arbon,

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Thurgaü.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Zur Schule gehört nur das Dorf,

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

und kein neben ort.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Keßweil, dotzweil und Holzenstein.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Eine jede liegt eine 1/2 Stunde weit entlegen.

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja 1 Claß, Anfänger. 2 Claß, Buchstabieren 3 Claß Lesen und schreiben.,

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, getruktes und geschriebnes Lesen und schreiben,

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Von Martini bis Pfingsten und bis zur Erndt eine Sommerschule.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Namen Büchli, Lehrmeister, Zeügnuß, Psalmenbuch, Testament, das Waserische Schul büchlein etwan auch Zeitungen, und biblische Historien.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Es sind neüe gemacht worden und wechslen Täglich ab.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Zum wenigsten 6. Stunden,

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die ganze gemeinde, nach einen von dem Bürger Pfarrer aufgenommen Examen.

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 2] Hs Ulrich Spon, Vater und Sohn,

III.11.cWo ist er her?

aus dem Dorf selbst.

III.11.dWie alt?

65. Jahr, 9. Monat: der Sohn 37 1/4 Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

nebst mir, Frau, 3 Söhne, 2 Töchtern und eine Sohnsfrau.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

der Vater 26. Jahr: der Sohn 6. Jahr,

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Ein Weber und ein güetli darzu,

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Güter Bau

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

überhaupt 71.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 36. Töchtern. 35.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

mit dem Frühling nihmt die Zahl der Schüler ab.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.bWie stark ist er?

fl. 727. xr. 6 CAP:

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Aus Vermächtnußen.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

der Schüler bezahlt wochentlich 3 xr. die hälfte zahlt das Schulgut: das übrige die Elteren: aus genohmen die Armen, für welche der Schulohn ganz bezahlt wird. die Schule von Pfingsten an wird Wochentlich mit fl. 1; 30 xr. aus dem Schulgut bezahlt. ¢962¢¢ Für die nachtschul bezahlt das Schulgut fl. 4. und jeder Schüler für den ganzen Winter pr Liechter nur 6 xr. ¢/962¢¢ Wohl zu bedenken, daß mit der Zahl der Schüler im frühling auch die besoldung stark abnihmt.

IV.15Schulhaus.

das Schulhauß gehört der Gemeinde Für Wohnung und garten muß aber an die Pfarr Pfrund jährlich fl. 20. gezinßet werden: es ist auch ziemlich zugleich das gemeindhauß.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Ziemlich alt.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die gemeinde.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

hat gar kein Holz zur Schule: Wünscht aber, daß die gemeinnds und Schulstube auch mit Holz aus dem gemeinen oder Klosterwald versehen werden möchte.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

||[Seite 3] die sammtlichen Einkünfte aus oben beschriebnen quellen mögen ein Jahr ins andere ohngefehr betragen fl. 82. Fürs Vorsingen in der Kirche hat er nichts; bäte aber um eine kleine Besoldung.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung.
¢2644¢¢ 1. Es wird in unserer Gemeind wöchentlich 1. ganzer Tag Repetierschule gehalten mit den größeren Kinderen, welche nicht mehr Täglich in die Schule gehen, Vormittag in der Religion, und noch mittag im auswendig schreiben und geschriebnes lesen. der Bürger Pfarrer hält diese Schulen meistens selbst, und wir gehen ihm an die Hande. ¢/2644¢¢
2. Das Volks blatt wird alle Sonntag von dem B: Pfarrer in der Gemeind wo er die kinderlehr halt, Verlesen: in der andern Gemeind Vom Schulmeister.

Unterschrift

Mit Achtung und Gruß übergeben von Schulmeister Hs. Ulrich Spon Vater Hs. Ulrich Spon, Sohn, Adjunkt.
Utweil. den 21 Hornung 1799.

Zitierempfehlung: